
Omega Haus
Zirkuläres und zukunftsgerechtes Bauen in der Praxis Wirtschaftliche und nachhaltige Fassadenrevitalisierung beim Bürokomplex Omega Haus
- ArchitektWGA ZT GmbH
- Fotograf©WICONA/Mediashots
- Hersteller HEIDENBAUER Aluminium GmbH
- StadtOffenbach am Main
- LandGermany
Kosteneffiziente und nachhaltige Fassadenrevitalisierung des Bürokomplexes Omega Haus
Am ikonischen Bürokomplex Omega Haus in Offenbach am Main werden derzeit die Bandfenster-Fassaden umfassend und zukunftsgerecht revitalisiert. Zum Einsatz kommt dabei ein von WICONA und dem Fassadenbau-Unternehmen HEIDENBAUER Aluminium entwickeltes Sanierungsfenster-Konzept, das durch intelligente Technik und hohe Wirtschaftlichkeit überzeugt. Zugleich führen die Partner WICONA, Saint-Gobain Glass und Semperit bei diesem Projekt erstmals gemeinsam ihre jeweiligen End-of-Life-Materialien erfolgreich in den Kreislauf zurück – ein beeindruckendes Beispiel für zirkuläres Bauen in der Praxis.
Renovierung eines architektonischen Wahrzeichens
Das Omega Haus im Offenbacher Stadtteil Kaiserlei wurde vom renommierten Architekturbüro Novotny Mähner Assoziierte für die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) geplant und 1994 fertigstellt. Aufgrund seiner charakteristischen Architektur mit einer zentralen neungeschossigen Rotunde sowie vier angegliederten Schenkeln mit jeweils sechs Obergeschossen gilt der Bürokomplex als Wahrzeichen des Stadtteils. Da das Omega Haus die heutigen Anforderungen hinsichtlich Energieeffizienz und modernem Arbeiten nicht mehr erfüllen konnte, entschieden sich die Fonds, die Oaktree Capital Management beraten, als Bauherr für eine umfangreiche Sanierung. Die Umsetzung des Projekts wurde dabei technisch von BauSmart Consult und kaufmännisch von Lefair Development unterstützt. Ziel dabei ist es, ein nachhaltiges sowie ESG-konformes Gebäude nach EGB 55-Standard mit LEED Gold Zertifizierung zu schaffen und den künftigen Nutzern ein attraktives Arbeitsumfeld in einem echten Campus zu bieten – mit großzügigen und flexibel nutzbaren Büroflächen in den Obergeschossen sowie unter anderem Gastronomie-Angeboten, Fitnessstudio, Kita sowie einem Konferenzzentrum im Erdgeschoss. Als einzige Revitalisierung in Deutschland in spekulativer Umsetzung des EGB 55-Standards befindet man sich mit dem Omega-Haus in einer Vorreiterstellung. „Der Markt zeigt, dass energieeffiziente und nachhaltige Büroflächen vermehrt nachgefragt und vermietet werden. Gemeinsam mit seinen Projektpartnern handelt Oaktree zukunftsorientiert, um diesen Trend aktiv mitzugestalten“, erklärt Daniel Naab, Geschäftsführer und Eigentümer von BauSmart Consult, der als Projektleiter für Oaktree tätig ist.
Der Markt zeigt, dass eine wachsende Zahl von Organisationen nach energieeffizienten, nachhaltigen Büroräumen sucht und diese anmietet. Oaktree und seine Projektpartner blicken in die Zukunft und tragen aktiv dazu bei, diesen Trend mitzugestalten.

Intelligentes Konzept der selektiven Fassadenrevitalisierung
Im Zuge der vom Büro WGA ZT GmbH geplanten Sanierung werden auch die Fassaden mit nahezu 5.000 Fensterflügeln revitalisiert. Dabei war eine Lösung gefragt, die Wirtschaftlichkeit, Energieeffizienz- und Nachhaltigkeitsanforderungen sowie die behördlichen Vorgaben im Hinblick auf die Beibehaltung der Gebäudeoptik kombiniert. Vor diesem Hintergrund haben das beauftragte Fassadenbau-Unternehmen HEIDENBAUER und WICONA gemeinsam ein genau auf die spezifischen Projektanforderungen abgestimmtes Sanierungsfenster entwickelt. Das Konzept dabei: Es werden ausschließlich die Füllungs- und Öffnungselemente ausgetauscht, während die bestehende Rahmenkonstruktion erhalten bleibt. Dietmar Brüderl, Leiter WICONA Projekt-Service, erklärt: „Das Sanierungsfenster eignete sich hier optimal, da der bestehende Blendrahmen sowie die Bauanschlüsse die notwendigen Anforderungen an Tragfähigkeit, Dichtheit und Wärmeschutz noch ausreichend erfüllten. Mit unserem smarten Konzept konnten wir mit einem sehr begrenzten und selektiven Eingriff in die Gebäudestruktur eine sehr weitreichende Verbesserung des Wärmeschutzes und der Gebrauchstauglichkeit der Gesamtkonstruktion erreichen. Eine ideale Alternative zu einem deutlich ressourcen-, zeit- und kostenintensiveren vollständigen Fassadenaustausch.“
Das Austauschfenster ist hier die optimale Lösung, da die vorhandenen äußeren Fensterrahmen und ihre Verbindungen zum umliegenden Bauwerk noch ausreichende Tragfähigkeit, Dichtigkeit und Wärmedämmung bieten. Dank unseres durchdachten Konzepts konnten wir mit einem sehr begrenzten und gezielten Eingriff in die Gebäudehülle eine wirklich weitreichende Verbesserung der Wärmedämmung und der Nutzbarkeit der gesamten Konstruktion erzielen. Es ist eine ideale Alternative zu der deutlich ressourcen-, zeit- und kostenintensiveren Option, die gesamte Fassade zu ersetzen.

Echte Kreislaufwirtschaft in der Praxis
Im Zuge der Arbeiten wurde zunächst jedes Fenster digital erfasst („Digitaler Zwilling“) und so eine optimale Datenbasis für eine effiziente Fertigungsplanung, Logistik und das spätere Facility-Management geschaffen. Dann erfolgte die geschossweise Demontage der alten Fenster. Hierbei wurden die ausgebauten Fensterelemente noch vor Ort in Containern nach den Wertstoffen Aluminium, Glas und EPDM-Dichtungen getrennt. Das End-of-Life-Aluminium wurde ins Hydro Recycling-Werk transportiert und dort im Rahmen eines patentierten Prozesses wiederaufbereitet – verifiziert durch unabhängige Drittprüfer (DNV). Das zurückgewonnene Glas wurde bei einem spezialisierten Glas-Recycler nach höchsten Qualitätsansprüchen gesammelt, sortiert, zerkleinert und fremdkörperfrei in Form von Scherben in die Glasschmelze zurückgeführt. Daraus entsteht neues CO2-reduziertes Flachglas. Die aus den Fenstern ausgebauten EPDM-Dichtungen von Semperit wurden analysiert, geschreddert und danach zur Devulkanisation transportiert. Das daraus entstehende unvulkanisierte EPDM kann dann zu bestimmten Anteilen neuen Semperit EPDM-Dichtungen für Fenster, Türen, Fassaden oder Toren beigemischt werden.
Wir haben den Kreislauf geschlossen. Alte, ausgediente Fenster werden zu Materialien für neue, zeitgemäße Fenster verarbeitet. Unser Sanierungskonzept spart auf vielfältige Weise CO₂-Emissionen. Einerseits verwenden wir weniger Materialien, da nur die Flügel und Füllungen ausgetauscht werden. Die von uns eingesetzte Hydro CIRCAL 75R-Legierung sorgt dafür, dass der Austauschprozess selbst einen sehr geringen CO₂-Fußabdruck hinterlässt. Andererseits reduziert die Aufwertung der Fassade für höhere Energieeffizienz den Heizbedarf und trägt so auf eine dritte Weise zur Einsparung von CO₂-Emissionen bei.
Intelligentes Montagekonzept
Bei der Durchführung der Revitalisierung galt es nicht zuletzt, die neuen Fensterflügel optimal auf die im Bestand vorhandene Rahmenkonstruktion abzustimmen. Thomas Blacher, Geschäftsführer für den Bereich Aluminium bei HEIDENBAUER, erklärt: „Um Toleranzen auszugleichen und die Dichtigkeit zuverlässig zu gewährleisten, haben wir für den bestehenden Blendrahmen einen projektspezifischen Adapterrahmen mit integriertem Toleranzausgleich entwickelt.“ Der Adapterrahmen wird vor dem Einbau der Flügel einfach in den Bestands-Aluminium-Fensterrahmen eingebaut, toleranzhalber ausgemittelt und befestigt. Danach wurde die neue Verglasung montiert. Dank der präzisen Planung und Vorfertigung konnten wöchentlich bis zu 150 Fenster erneuert werden. Neben den öffenbaren Elementen mit Fensterflügeln wurden auch die Festverglasungen an der Fassade ausgetauscht und energetisch sowie optisch angepasst. Thomas Blacher: „Die neuen Fenster und Festverglasungen mit Dreifach-Isolierglas erreichen einen U-Wert von unter 0,99 W/m²K und erfüllen alle vom Bauherrn geforderten Werte des EGB 55-Standards. Dabei verfügen sie über eine hervorragende Luftdurchlässigkeitsklasse 4 nach EN12207 und Schlagregendichtigkeit der Klasse 9A nach EN12208.“
Um Toleranzen auszugleichen und eine zuverlässige Dichtheit zu gewährleisten, haben wir einen projektspezifischen Adapterrahmen mit integrierter Toleranzausgleichung für den vorhandenen Fensterrahmen entwickelt.
So ist mit der Fassadenrevitalisierung des Omega Haus durch die enge Zusammenarbeit der Industriepartner WICONA, Saint-Gobain Glass und Semperit mit dem Fassadenbau-Spezialisten HEIDENBAUER ein Vorzeigeprojekt für zirkuläres und zukunftsgerechtes Bauen entstanden.
Die neuen Fenster und Festverglasungen mit Dreifachverglasung erreichen einen U-Wert von unter 0,99 W/m²K und erfüllen alle vom Auftraggeber festgelegten EGB 55-Werte. Sie verfügen über eine hervorragende Luftdurchlässigkeit der Klasse 4 nach EN 12207 und eine Wasserdichtigkeit der Klasse 9A nach EN 12208.
Verwendete WICONA Systeme
Façades WICTEC
Windows WICLINE
Doors WICSTYLE
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