2022-10-04

Wellen in Reinform

Mit dem Våghuset hat das Zentrum Göteborgs einen neuen architektonischen Leuchtturm hinzugewonnen. Ein besonderer Eyecatcher des BREEM-zertifizierten Büro- und Geschäfts-hochhauses ist die wellenförmige und geschossübergreifende Glasfassade. Ein Sinnbild für die bewegte Historie und das pulsierende Leben der schwedischen Metropole.

Inspiriert von der Stadtgeschichte


Das 13-stöckige Bürogebäude gilt als das neue Wahrzeichen des wachsenden Stadtteils „Masthuggskajen“ und erstreckt sich auf einem Areal zwischen dem Fluss Göta älv und der Innenstadt. Direkt ins Auge fällt der Neubau durch die außergewöhnliche Wellenform der Fassade. Die Inspiration für den Entwurf holten sich die Planer vom renommierten Büro White Arkiteker in der Geschichte Göteborgs und der damaligen Rolle als Stadt mit dem größten Handelshafen an der Westküste des Landes. Der lebendige Wechsel zwischen konkaven und konvexen Elementen an der Fassade erinnert an Wellen. Zudem weist das Gebäude auf die Bedeutung des Rohstoffs Eisen als ehemals wichtiges Exportgut hin. Der Name Våghuset – das heißt so viel wie „Wiegehaus“ –  unterstreicht, dass sich genau am heutigen Standort eine Waage zum Wiegen des Eisens befand. Bei der Planung des außergewöhnlichen Hochhauses legten die Architekten großen Wert auf die Verwendung nachhaltiger Materialien und die Gestaltung einer gesunden Arbeitsumgebung. Die Mieter erwarten moderne Büroräume und eine hochwertige Innenausstattung. Von der Dachterrasse im obersten Geschoss hat man einen herrlichen Blick über den Fluss und die Stadt. Im Erdgeschoss finden sich Geschäfte, Restaurants und Cafés.

Fassadenlösung mit gebogenen Glaselementen


Als besonders anspruchsvoll erwies sich die Planung und Realisierung der wellenförmigen Fassade mit abgerundeten Kanten und gebogenen Glaselementen. Dazu erklärt der verantwortliche Architekt Mattias Lind: „Natürlich war die Form eine Herausforderung, sie muss rundherum so glatt sein wie eine Welle. Es war äußerst wichtig, dass der Fassadenbauer mit großer Präzision baut. Damit eine Idee wie diese funktioniert, muss alles in Symbiose stehen – feine Profile und feines Glas, das einen nahtlosen Eindruck vermittelt“. So wirkt die Glasfassade mit ihren vielen Reflexionen sehr lebendig und stellt einen klaren Bezug zum nahe gelegenen Wasser her.

Wechsel zwischen konvexen und konkaven Formen


Gefertigt wurde die gewellte Fassade vom Fassadenbau-Unternehmen Staticus. Dabei setzten die Experten des skandinavischen Marktführers für komplexe Fassadenprojekte im Erdgeschoss auf das Pfosten-Riegel-System WICTEC 50 und in allen weiteren Stockwerken auf eine individuell für das Projekt modifizierte Variante der Elementfassade WICTEC EL evo. Durch die stimmige Kombination der beiden Systeme wird das gewünschte Erscheinungsbild einer homogenen, glasbündigen Structural-Glazing-Fassade erreicht. „Die Besonderheit war vor allem der fließende Wechsel von konkaven zu konvexen Formen. Die außergewöhnliche gerundete Geometrie der Fassadenelemente musste sowohl bei der Glasherstellung als auch bei der Verarbeitung der Profile berücksichtigt werden. Hier haben Staticus und seine Partner hervorragende Arbeit geleistet“, erklärt WICONA Projektleiter Torsten Föllmer. Ein weiteres „Highlight“: In die Fassadenelemente ist auf allen Geschossebenen eine umlaufende Beleuchtung integriert – so wird die extravagante Gebäudeform auch bei Dunkelheit elegant akzentuiert.

Energieeffiziente Fassadenlösung


Die Structural Glazing Fassadenlösung von WICONA mit insgesamt 777 Elementen begeistert übrigens nicht nur architektonisch – sie trägt auch dazu bei, die Energiebilanz des Gebäudes nachhaltig zu verbessern. Die planen Fassadenelemente mit 3fach-Isolierglas erreichen einen Ucw-Wert von ≤ 0,5 W/m2, während die gebogenen Elemente – ausgestattet mit 2fach-Isolierglas – einen Ucw-Wert von ≤ 0,65 W/m2 erzielen.

Das neue Våghuset im Herzen von Göteborg setzt ein konsequentes Zeichen für die Verbindung von zukunftsgerechter Architektur und nachhaltigem Bauen. Das Gebäude selbst wurde BREEM-zertifiziert – und auch das umgebende Quartier hat die „City-Lab-Zertifizierung“ für eine besonders nachhaltige Stadtentwicklung erhalten. 

Projekttafel


Architekt:                           White Arkitekter

Bauunternehmen:             NCC AB

Metallbauer:                      Staticus / ACC Glas och Fasadkonsult

Fassadensysteme:           WICONA

Fertigstellung:                   2022

Fotos:                                 Felix Gerlach

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