2024-01-17

Wir setzen uns für eine ehrliche und transparente Diskussion über die mit unseren Produkten verbundenen CO2-Emissionen ein

Angesichts der zunehmenden weltweiten Anerkennung der Realitäten des Klimawandels und der entscheidenden Rolle nachhaltiger Produkte wird es immer wichtiger, den CO-Fußabdruck von Materialien wie Aluminium zu verstehen. Aluminiumrecycling ist jedoch nicht gleich Aluminiumrecycling – eine Tatsache, die zu Verwirrung und Fehlinterpretationen führen kann.

Aluminium wird wegen seiner Langlebigkeit, Leichtigkeit und unendlichen Recyclingfähigkeit geschätzt – so wird es zu einem idealen Werkstoff für die Kreislaufwirtschaft. Dies hat zur Folge, dass viele Hersteller Recycling-Aluminium als umweltfreundlichere Alternative anbieten. Die Umweltauswirkungen des Recyclings hängen jedoch davon ab, woher das Material stammt und ob es zuvor bereits in einem Produkt verwendet wurde. Stammt das recycelte Aluminium aus gebrauchten Fenstern, Türen und Fassaden (Post-Consumer-Schrott oder auch End-of-Life-Aluminium), ist der CO2-Fußabdruck nahezu bei Null. Denn: Für das Recycling von Aluminium wird nur 5 % der für die Erstproduktion (Primäraluminium) erforderlichen Energie benötigt. Post-Consumer-Schrott (Verbraucherschrott) ist daher das umweltfreundlichste recycelte Aluminium.

Aluminium kann auch aus produktionsbedingten Abfällen oder Pre-Consumer-Schrott (Prozessschrott) recycelt werden. Da dieses Aluminium jedoch noch nie in einem Produkt verwendet wurde und somit noch keine Nutzungsdauer hinter sich hat, weist es den gleichen CO2-Fußabdruck auf wie das ursprüngliche Aluminium - plus 5 % für den Recyclingprozess.

Hinterfragen Sie, was genau in Ihrem recycelten Aluminium steckt.


Einige Unternehmen vermischen in ihren Berechnungen Pre-Consumer- und Post-Consumer-Schrott. Dadurch werden Anreize zur Abfallerzeugung geschaffen und Aluminium mit einem hohen CO₂-Fußabdruck fälschlicherweise als kohlenstofffreier Schrott ausgewiesen. Der Schlüssel liegt also in der Transparenz: Es ist unerlässlich, die Berechnungsmethoden und die Dokumentation des gekauften Produkts zu verstehen. Nur so können Sie sich ein genaues Bild von den tatsächlichen Umweltauswirkungen Ihres recycelten Aluminiums machen.

Deshalb sollten Sie sich als Kunde von recyceltem Aluminium immer fragen:

 

  • Welchen CO2-Fußabdruck hat mein Produkt? ​
  • Wie wird der CO2-Fußabdruck berechnet?
  • Wie dokumentieren Sie das von Ihnen verkaufte Produkt?

 

Die Einordnung von Pre-Consumer-Schrott in Ökobilanzstudien (LCA – Life Cycle Assessment) ist jedoch umstritten. Im Gegensatz zu Post-Consumer-Schrott hat Pre-Consumer-Schrott noch nie als Produkt existiert (wurde noch nie verbraucht) und die damit verbundenen CO₂-Emissionen sind neu. Darüber hinaus hat Pre-Consumer-Schrott einen positiven finanziellen Wert und wird häufig an externe Verwerter verkauft. Wenn Ihr Produkt von einer Umweltproduktdeklaration (EPD) begleitet wird, sollte das Dokument auch den Anteil an Pre- und Post-Consumer-Schrott, das Treibhauspotenzial (CO2-Fußabdruck) und weitere Umweltauswirkungen des Produkts beschreiben.

Zwei Methoden zur Berechnung des CO₂-Fußabdrucks von Aluminiumschrott.


Das Problem besteht darin, dass die internationalen Normen keine klaren Richtlinien für die beste Methode zur Berechnung des CO2-Fußabdrucks von Pre-Consumer-Schrott enthalten. Es gibt zwei gängige Methoden: den Cut-off Ansatz und den Avoided Burden Ansatz. Obwohl beide Methoden valide sind, führen sie zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen.

  • Die Cut-off Methode: Hier folgt der Fußabdruck dem Hauptprodukt, da der Schrott keine Umweltbelastung darstellt.
  • Die Avoided Burden Methode: In diesem Fall folgt der Fußabdruck dem Material, wobei die Umweltbelastung auf jeden Output (Masseln und Schrott) verteilt wird.


Der Hauptgrund, warum beide Schrottarten als gleichwertig betrachtet werden, liegt darin, dass die Avoided Burden Methode die Möglichkeit einer vollständigen Rückverfolgbarkeit des Schrotts voraussetzt. Die Cut-off-Methode
wird aufgrund ihrer Einfachheit häufig bevorzugt. Sie könnte aber die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft behindern, da sie Post-Consumer-Schrott keinen Vorteil in Bezug auf den CO2-Fußabdruck einräumt. Dies könnte die Verwendung von Pre-Consumer-Schrott fördern und das Nachhaltigkeitsziel der Reduzierung und Vermeidung von Schrott im Produktionsprozess behindern.

Angesichts dieser Diskussion sollte der Transparenz durch die Bereitstellung von Daten für beide Berechnungsmethoden Priorität eingeräumt werden. In einer Welt, die immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit legt, sind vage Angaben wie „nachhaltig“ oder „recycelt“ zu unspezifisch. Eine genaue Definition dieser Begriffe, die Bereitstellung von Daten für die Öffentlichkeit und die Förderung der Überprüfung dieser Daten sind unbedingt erforderlich.

Die Philosophie von Hydro Building Systems entspricht dieser Vision. Wir glauben, dass die Avoided Burden Methode ein guter Weg ist, um ein realistisches Bild der CO2-Emissionen zu erhalten und Anreize für eine Kreislaufwirtschaft zu schaffen. Wir setzen uns für eine ehrliche und klare Diskussion über die mit unseren Produkten verbundenen CO-Emissionen ein. Wir glauben fest daran, dass wir durch Kompetenz, Innovation und Engagement für Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle einnehmen und zeigen können, dass recyceltes Aluminium nicht nur ein Schlagwort ist, sondern eine nachhaltige und verantwortungsvolle Entscheidung für die Zukunft.

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